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Thursday, September 23, 2010

Das AnarchaFeministinnen Manifest (1983)

http://www.anarchy.no/german.html

Das AnarchaFeministinnen Manifest

Überall auf der Welt haben Frauen keine Rechte, wichtige Entscheidungen, die ihr Leben betreffen, selbst zu fällen. Frauen erleiden eine zweifache Unterdrückung: 1. Die generelle soziale Unterdrückung der Menschen von oben 2. zweitens Sexismus ~ Unterdrückung und diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts.

Die fünf zentralen Arten von Unterdrückung sind:

- Ideologische Unterdrückung, Gehirnwäsche durch bestimmte kulturelle Traditionen, Religion, Werbung und Propaganda. Manipulation von Konzepten und das Spielen mit den Gefühlen von Frauen, da wo sie am leichtesten getroffen werden können. Verbreitete patriarchale und autoritäre Sichtweisen und kapitalistische Mentalität auf allen Ebenen.

- Unterdrückung durch den Staat durch Befehlsketten von oben nach unten in den meisten Beziehungen zwischen Menschen, auch im sogenannten Privatleben.

- Wirtschaftliche Ausbeutung und Repression als Konsumentin und Arbeiterin im Haushalt und in schlecht bezahlten "Frauenjobs".

- Gewalt - geduldet und unterstützt von der Gesellschaft und Gewalt in der Privatsphäre, sowohl indirekte Gewalt durch das "keine andere Wahl lassen" als mitzumachen als auch körperliche Gewalt.

- Fehlen von Organisationsformen, Tyrannei der Strukturlosigkeit, was die eigene Verantwortung ausblendet und Schwäche und Starrheit mit sich bringt.

Diese Faktoren wirken zusammen und stützen sich gegenseitig, aus ihnen entsteht ein Teufelskreis. Es gibt keine Patentlösung, wie der Kreis zu durchbrechen ist, aber es ist nicht unmöglich.

Anarcha-feminismus ist eine Sache des Bewußtseins. Ein Bewußtsein, welches Wächter arbeitslos macht. Die Prinzipien einer libertären Gesellschaft sind für uns so geklärt:

Anarcha - feminismus bedeutet Unabhängigkeit und Freiheit für Frauen, in einer mit den Männern gleichberechtigten Art. Eine soziale Organisation und ein gesellschaftliches Leben wo niemand höher steht als eine andere Person, wo alle Leute zusammenarbeiten, Frauen wie Männer. Dies betrifft alle Ebenen des Zusammenlebens, auch die Privatsphäre.

Anarchafeminismus heißt, daß Frauen sich um Frauenangelegenheiten selbst kümmern und darüber entscheiden, alleine in persönlichen Angelegenheiten, mit anderen Frauen wo es mehrere Frauen betrifft. In Angelegenheiten, die Frauen und Männer konkret betreffen und angehen, entscheiden Männer und Frauen gleichberechtigt.

Frauen müssen über ihre Körper selbst entscheiden, alle Enscheidungen über Verhütung und Kinder gebären treffen Frauen selbst.

Gegen männliche Dominanz, Besitzansprüche und Kontrolle über Frauen muß kollektiv vorgegangen werden, gegen repressive Gesetze und für die soziale und wirtschaftliche Eigenständigkeit und Unabhängigkeit von Frauen.

Krisenzentren, Tagesstätten, Studien- und Diskussionskreise, kulturelle Frauenprojekte usw. müssen eingerichtet und von den Frauen selbstbestimmt geführt werden.

Die traditionelle patriarchale Kleinfamilie soll abgeschafft und durch freie Zusammenschlüsse von Frauen und Männern ersetzt werden, auf der Basis gleicher Entscheidungsrechte für Frauen und Männer und mit Rücksicht auf die Eigenständigkeit und Integrität der einzelnen Person.

Geschlechter - Klischees in der Bildung, den Medien udn den Arbeitsplätzen müssen abgeschafft werden. Radikales Teilen (nicht AUFTEILEN) der Aufgaben in Jobs, zuhause und in der Erziehung ist ein geeignetes Mittel.

Die Organisation der Arbeitslebens muß radikal verändert werden, mit mehr Teilzeit - Jobs und (flat cooperation?) gleichmäßig organisierter Zusammenarbeit zuhause wie auch in der Gesellschaft. Der Unterschied zwischen Frauen - und Männerarbeit muß abgeschafft werden.

Pflegen und Betreuen von Kindern muß Männer im gleichen Maße wie Frauen betreffen.

Macht in Frauenhänden oder weibliche Premierminister werden weder die Frauen irgendwohin bringen noch werden sie Unterdrückung abschaffen. Marxistische und bürgerliche Feministinnen führen den Kampf um Frauenbefreiung in eine falsche Richtung. Für die meisten Frauen ist der Feminismus ohne Anarchismus nichts wert. In anderen Worten, Anarcha-feminismus steht nicht für weibliche Macht oder weibliche Staatschefs, es steht für Organisation ohne Herrschaft und ohne Staatschefs.

Die doppelte Unterdrückung von Frauen verlangt einen doppelten Kampf und eine Organisation in zwei Richtungen: Zum einen in feministischen Zusammenschlüssen, zum anderen in anarchistischen Organisationen. Diese doppelte Organisation von Anarchafeministinnen fördert eine Verbindung: Ein richtiger Anarchismus muß auch feministisch sein, sonst ist er ein patriarchaler Halb-Anarchismus, kein echter Anarchismus.

Es gibt keinen Anarchismus ohne Feminismus.

Ein unverzichtbarer Punkt im Anarchafeminismus ist es, daß die Veränderungen heute beginnen müssen, nicht morgen oder nach der Revolution. Eine Revolution soll permanent sein. Wir müssen heute anfangen indem wir die Unterdrückung im täglichen Leben bemerken und hier und jetzt aktiv werden.

Wir müssen autonom handeln, ohne unser Recht, über unsere Handlungen und Wünsche zu entscheiden an irgendwelche Führer zu delegieren.

Wir müssen ganz alleine über unsere persönlichen Angelegenheiten entscheiden, zusammen mit anderen Frauen über Dinge, die uns betreffen und über alles andere zusammen mit männlichen Mitmenschen.

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